Der ehemalige Präsident von Sony Interactive Entertainment Worldwide Studios, Shuhei Yoshida, teilte kürzlich seine offenen Gedanken zur Enthüllung der Nintendo Switch 2 mit – und seine Reaktion war nicht durchweg begeistert.
In einem Interview mit Easy Allies äußerte Yoshida seine Perspektive auf Nintendos nächste Konsole:
„Für mich sandte es gemischte Signale von Nintendo. In gewisser Weise habe ich das Gefühl, dass Nintendo möglicherweise seine einzigartige Identität verliert. Historisch gesehen haben sie sich darauf verstanden, völlig neue Erfahrungen zu schaffen, indem sie Hardware und Software gemeinsam entwarfen. Aber die Switch 2 scheint genau das zu sein, was wir erwartet haben – im Wesentlichen eine aufgerüstete Switch.“
Er fügte hinzu: „Wir sehen Verbesserungen wie einen größeren Bildschirm, einen leistungsstärkeren Prozessor, höhere Auflösung und 4K/120fps-Unterstützung. Sie eröffneten ihre Präsentation sogar mit Hardware-Spezifikationen – etwas, das eher typisch für andere Plattformanbieter ist. Obwohl diese Upgrades zweifellos willkommen sind, stehen sie für einen evolutionären statt revolutionären Ansatz.“
Das Plattform-Dilemma
Yoshida räumte ein, dass unterschiedliche Perspektiven gelten könnten:
„Für eingefleischte Nintendo-Spieler ist die Switch 2 fantastisch – sie ermöglicht endlich anspruchsvolle Titel wie Elden Ring, die die ursprüngliche Switch ausgelassen haben. Aber für Multiplattform-Spieler könnte dieses schrittweise Upgrade weniger überzeugend wirken.“
Der ehemalige PlayStation-Manager merkte besonders an:
„Nintendos Enthüllungsshow zog zweifellos Millionen von Zuschauern weltweit an. Obwohl dies fantastische Aufmerksamkeit für die angekündigten Titel brachte, konnte ich nicht übersehen, dass die meisten Ports oder Fortsetzungen bestehender Franchises waren. Enter the Gungeon 2 stach als wirklich aufregende Ankündigung hervor.“
Innovation und Erwartungen im Gleichgewicht
Yoshida betonte jedoch Aspekte, die typisch Nintendo erschienen:
„Drag x Drive wirkte für mich sofort ‚sehr Nintendo‘. Spezifische Funktionen wie die neue Kamera und Maussteuerung zeigen, wie Nintendos charakteristische Kreativität durchscheint.“
Er schloss:
„Am Ende lieferte Nintendo genau das, was die Verbraucher gefordert haben – eine leistungsstärkere Switch. Aus geschäftlicher Sicht ist das zweifellos clever. Aber ich gebe zu, dass ich leicht enttäuscht bin, dass sie uns nicht mit etwas Unkonventionellerem überrascht haben.“
Das Interview thematisierte auch Preisunterschiede zwischen Regionen, obwohl der endgültige US-Preis nach der abrupten Aussetzung nordamerikanischer Vorbestellungen aufgrund von Zollkomplikationen unklar bleibt.
Mit dem globalen Start der Switch 2 am 5. Juni steht Nintendo unter wachsendem Druck, die Preislogistik zu klären und gleichzeitig die einzigartigen Erfahrungen zu demonstrieren, die sein Erbe ausmachen.